Du kennst sie. Diese Stimme in deinem Kopf, die dich nicht ruhen lässt. Die dich immer wieder klein macht und kritisiert, dir sagt, was du alles falsch gemacht hast und was für ein Versager du bist. Dein innerer Kritiker, der dir tausend Gründe liefert, warum andere besser sind als du. Und das dann, wenn du es am wenigstens brauchst.

Es kann frustrierend sein, sich selbst so die Energie zu rauben und sich selbst zu sabotieren. Und vielleicht hast du das eine oder andere unternommen, um dem ein Ende zu setzen.

Die Stimme auf Dauer zu ignorieren, lässt sie nicht verstummen. Denn sie tobt dann unbeobachtet im Untergrund und beeinflusst so dein Leben und deine Beziehungen. Und sie zu bekämpfen, gibt ihr nur noch mehr Macht über dich und verstärkt sie noch mehr.

Aber wie wirst du sie nur los?

Gar nicht, denn dein innerer Kritiker ist nicht dein Feind!

Diese innere Stimme ist dein Feedbackinstrument.

Sie zeigt dir, wo du dich kleinmachst, erniedrigst und selbst sabotierst. Sie macht dir sichtbar, wo du dich selbst begrenzt und dich zurückhältst.

Die Stimme zeigt dir, wo du deine Kraft gegen dich richtest, weil du die Konsequenzen scheust.

Sie loszuwerden, ist als wenn du bei deinem Auto das Lämpchen für die Tank-Anzeige herausreißt, weil dir die Information, die sie dir zeigt nicht gefällt, anstatt sie zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu handeln.

Doch was heißt es konkret, sie zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu handeln?

Das Problem ist nicht der innere Kritiker und das, was er sagt. Wenn überhaupt, ist es deine Identifikation mit dem, was er dir sagt und die Identifikation mit den daraufhin entstehenden Emotionen in dir.

In dem Buch „Ein Kurs in Wundern“ heißt es:

„Nichts Wirkliches kann bedroht werden,

nichts Unwirkliches existiert.“

Was du beobachten kannst, kannst du nicht sein. Die Rolle in dir, die sich von der Situation bedroht fühlt, hat sowieso keinen echten Bestand. Aus Angst vor dieser Erkenntnis versucht dein Ego krampfhaft bis zum letzten Blutstropfen das Drama aufrechtzuerhalten und zu bestätigen. Das Ego will nichts anderes, als dass du unbewusst bleibst und alles glaubst, was es dir sagt. Eine Illusion, welches sich selbst aufrecht erhält.

An der Rolle gibt es nichts Schlechtes. Sie ermöglicht dir, die Welt aus einer bestimmten Sicht zu erleben und somit bestimmte damit verbundene Gefühle zu erfahren. Nur die Identifikation mit der Rolle und den Gefühlen, die du empfindest, erzeugt das Leiden und die Unfreiheit, von dem sich so viele befreien wollen.

Doch kann es eine Freiheit von einem Gefängnis geben, welches in Wahrheit gar nicht existiert?

Es braucht hierfür lediglich deinen Mut und deine Bewusstheit, hinter den Dingen zuschauen.

Innerer Kritiker als Ratgeber

Nächstes Mal kannst du folgendes probieren:

Anstatt das Gefühl zu bewerten, es versuchen zu kontrollieren und wegzudrücken, lass es sich doch austoben und tritt einen Schritt zurück! Denn du weißt ja, dein Widerstand lässt es nicht verschwinden, sondern macht es nur noch stärker.

Beobachte die Worte deines inneren Kritikers und ganz besonders den Tonfall und die Energie, die damit einhergeht.

Schau zu, was da Ganze in dir auslöst. Wie fühlst du dich? Wie atmest du?

Welche Rolle nimmst du dabei ein? Wie schaut deine Körperhaltung aus – sowohl physisch (äußerlich) als auch emotional und energetisch (innerlich)? Verschränkst und verbiegst du dich? Machst du dich eher klein?

Innerer Dialog

 

Siehst du vielleicht sogar innere Bilder vor dir? Wo bist du offen und wo verschließt du dich innerlich? Das fühlst du deutlich, wenn du einen Rundgang durch deinen Körper machst. Wo bist du angespannt und wo locker?

Je mehr du heraustrittst aus deiner Identifikation mit der Rolle und den einhergehenden Gefühlen und das innere Geschehen wertfrei, als außenstehender Beobachter, anschaust, desto mehr gibst du dieser Energie die Bühne, zu kommen, sich zu zeigen und wieder zu gehen.

Wie bei einer Verbrennung steigt dabei die Intensität der Emotion an und verpufft zurück ins Nichts.

Bekämpfst du allerdings die aufsteigende Emotion, steigt der Druck weiter an, der innere zunächst subtile Stress nimmt zu und irgendwann entlädt sich dieser wie eine Bombe.

Das Paradoxe daran ist, dass dein innerer Kritiker keine Macht mehr über dich hat, wenn du das Gefühl welches auftaucht, nicht mehr bewertest und den Widerstand herausnimmst. Hier kann es sich wandeln und zu einem konstruktiven Feedback werden.

Hast du den Mut, deinen Gefühlen tatsächlich so offen und wertfrei zu begegnen, wird sich mit der Zeit automatisch ein innerer Frieden einstellen.

Dieser Frieden ist dann nicht mehr abhängig von Umständen, Gefühlen und Gedanken, die du hast.

Das ist echte Freiheit und wahrer Frieden, welcher nicht gekoppelt ist an „gute“ und „schlechte“ Zeiten.

Wenn es dir gut geht und die Sonne scheint, ist es nicht schwer gelassen und friedlich zu sein. Im Sturm deiner Gefühle zeigt sich aber, wo du stehst.

Wie schaut es bei dir aus? Gelingt es dir, dich zu ertappen und deinen inneren Dialog bewusst wahrzunehmen?

Alles Liebe,

Dara

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